Der Deutsche Bauernverband (DBV) Ist mit seiner Kampagne „Stoppt Landfraß“ auf heftige Kritik gestoßen. Das Projekt soll den Flächenausgleich anprangern. Den Landwirten geht es dabei um die Reduzierung ihres Baulandes. Durch das Anlegen von Straßen, Fuß- und Radwegen geht Anbaufläche verloren. Sicherlich muss diese in anderer Art und Weise ausgeglichen werden, aber dies mindert dennoch die Höhe der Einnahmen der Bauern. Das Motto der Landwirte lautet daher „für eine Reduzierung des Verlusts von wertvollen Böden“.
Aber die Botschaft, die dabei verbreitet wird, ist laut Naturschutzbund (NABU), Bund für Naturschutz und Umwelt (BUND) und dem Deutschen Naturschutzring (DNR) eine falsche. Es wird der Eindruck erweckt, als ob die Landwirtschaft gegen Ausgleichflächen sei. Dabei ist dies ein positiver Effekt des Flächenverbrauchs. Ausgleichsflächen betreffen in der Regel Gebiete in denen etwas für den Naturschutz getan wird. Dort leben zahlreiche verschiedene Arten. Es sei daher nicht ratsam in dieser Weise dagegen vorzugehen.
Vielmehr wird gefordert, dass die Landwirtschaft und die Umwelt mehr Hand in Hand arbeite. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass der Naturschutz die Landwirtschaft einschränkt. Diese Aussage würde in allen Belangen am eigentlichen Ziel vorbei führen. Laut NABU, BUND und DNR sind die hauptsächlichen Probleme eher im Siedlungs- und Verkehrswegebau zu suchen. Es ist dabei allerdings wirklich so, dass täglich 90 Hektar (31.000 Hektar pro Jahr) an landwirtschaftlicher Nutzfläche verloren geht. Allerdings können Teile dieser Flächen weiter bewirtschaftet werden und waren auch vorher schon nicht zu bewirtschaften.
Den Verbänden des Umweltschutzes stößt es sauer auf, dass die Ausgleichsflächen durch die Landwirtschaft angeprangert werden. Auch die abfällige Bezeichnung als Landfraß, Flächenverbrauch oder Flächenfraß seien dem Prozess nicht würdig. Die Ausgleichsflächen bieten Lebensraum für Pflanzen und Tiere und erhöhen darüber hinaus auch die Grundwasserqualität, sowie die Fruchtbarkeit des Bodens. Daher gewinne auch nicht nur die Natur, sondern auch die Landwirtschaft von den Ausgleichsflächen.
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