Bereits seit mehreren Tagen ist der Boulevard unter den Linden in Berlin nicht mehr ganz so schön anzusehen. 53 Linden sind zwischen der Glinkastraße und der Charlottenstraße gefällt worden, um Platz für ein Bauvorhaben zu schaffen. Ziel ist es die U-Bahn Linie 5 zu verlängern. Diese soll sich bald vom Alexanderplatz bis hin zum Brandenburger Tor erstrecken.

Der erste Spatenstich, welcher auch hier vorerst nur einen symbolischen Charakter hatte, fand bereits im Frühjahr des Jahres 2010 statt. In diesem Jahr im April, also 2 Jahre später, werden die Bagger mit ihrer Arbeit beginnen. Zunächst werden Baugruben ausgehoben, wo später die Haltestellen hinkommen sollen. Dies geschieht an der Kreuzung Unter den Linden/Friedrichsstraße und am Schloßplatz. Die Stationen werden die Namen „Unter den Linden“ und „Museumsinsel“ bekommen. Das Projekt ist jedoch nur über einen größeren Zeitraum zu realisieren. Erst im Frühjahr 2013 soll eine Maschine in Einsatz kommen, welche die Röhren in 20 Meter Tiefe einbringt. Eine Strecke von Pariser Platz, bis zum Marx-Engels-Forum muss dafür zurückgelegt werden.

Die Fertigstellung wird jedoch auf sich warten lassen. Laut Planung rollen die ersten Züge im Sommer des Jahres 2019 durch den 2,2 Kilometer langen Tunnel. Die Kosten für das Bauvorhaben belaufen sich auf schätzungsweise 433 Millionen Euro – dies entspricht einen Preis von 200.000 Euro pro Meter. Weiterhin wird angenommen, dass bei der Durchführung des Vorhabens Probleme auftreten können. Ein fragiler Baugrund soll die Ursache sein.

Auch der Nutzen dieses Vorhabens steht in der Kritik. Die hohen Kosten gepaart mit dem geringen Nutzen lassen die Bürger aufhorchen. Tatsächlich verläuft zwischen dem Alexanderplatz und dem Hauptbahnhof parallel zur geplanten Strecke eine Straßenbahnlinie. Die Kritiker sprechen von einer umsteigefreien Anbindung an den Berliner Hauptbahnhof. Auch die lange Zeitdauer des Baus wird von den Bürgern nicht gern gesehen. Eine Dauerbaustelle im Zentrum von Berlin scheint sich anzubahnen.