Bereits vor vier Jahren wurde beschlossen, dass Anfang des Jahres 2012 der Emissionshandel beginnen soll. In diesem Sinne sollte man doch meinen, dass die Länder und die Fluggesellschaften sich darauf eingestellt haben. Die Wahrheit sieht aber ganz anders aus:

  • Von den Wirtschaftsverbänden werden Handelskonflikte provoziert
  • Die Vereinigten Staaten von Amerika drohen mit eigenen Gesetzen
  • China möchte sich in dieser Sache am liebsten ganz verweigern

Ein gelungener Start sieht anders aus. Im Sinne der Umwelt sollte darauf gehofft werden, dass es nicht zu einer Bruchlandung kommt. Ab diesem Jahr müssen die Fluggesellschaften eine Emissionsberechtigung vorweisen, sofern diese von Europa aus starten oder hier landen möchten. Dies gilt für jede ausgestoßene Tonne CO2. Der EU-Beschluss diesbezüglich ist lange bekannt. Von mehreren Seiten wurden die jetzt einsetzenden Konflikte prophezeit. Sich widersetzende Nationen und Konflikte mit Handelspartnern seien die Folge.

All dies scheint sich zu bewahrheiten. Amerikanische Fluglinien hatten erfolglos vor Gericht geklagt. China hat sich strikt verweigert. Auch Indien ist mit der derzeitigen Politik nicht einverstanden. China hat sogar angedroht, dass Milliardenaufträge mit Airbus nicht zustande kommen werden. Indien und Russland denken über ein Flugverbot für EU-Fluglinien nach, welche die eigenen Landesgrenzen betreffen würden.

Olaf Hölzer-Schopohl spricht vom „reinen Säbelrasseln“ bei diesem Vorgehen. Er ist Fachgebietsleiter im Luftverkehr bei der Deutschen Emissionshandelsstelle. Im Umweltbundesamt scheint man von diesen Anfeindungen nicht viel mitzubekommen. Tatsächlich nehmen sowohl europäische Fluglinien, als auch welche aus dem Ausland bereits seit 3 Jahren am Emissionshandel-Projekt teil. Leichte Proteste sind wohl eingegangen, aber alle haben sich die Monitoringkonzepte genehmigen lassen. Die entsprechenden Berichte wurden gleich mit eingereicht. Die Zertifikate werden derzeit aber auch noch zu 85% verschenkt. Dieser Wert soll von Jahr zu Jahr leicht abgesenkt werden. Für 2013 ist noch ein Prozentsatz von 82% vorgesehen.

Die Gesamtanzahl an Zertifikaten stammt aus den Werten des CO2 Ausstoßes in den Jahren 2004 bis 2006. Für das Frühjahr des Jahres 2013 müssen die Linien über die Emissionen im Vorjahr berichten und anhand dessen werden die Zertifikate eingereicht. Die allgemeine Meinung geht auch dahin, dass es gerechtfertigt ist den Flugverkehr bezahlen zu lassen. Diese Meinung vertritt auch Heiko Balsmeyer als Flugverkehrsexperte beim VCD. Weiterhin spricht er davon, dass gegenteiligen Behauptungen zum Trotz, gerade keine Erhöhung der Wettbewerbsverzerrung eintreten wird eher im Gegenteil.

Anhand von Beispielen lässt sich die Auswirkung auf den Flugverkehr von Privatleuten am besten schildern. Denn die Verteuerung des Fliegens werden die Fluggesellschaften nicht auf sich sitzen lassen (können). Bis 2020 werden jedoch noch ein Großteil der Zertifikate verschenkt werden. Dies hat nur einen geringen Preisanstieg zur Folge. Nehmen wir den Flug von Berlin nach Mallorca, wie er jedes Jahr zahlreich angetreten wird. Auf dieser langen Strecke müsste der Passagier ungefähr 1,5 € mehr bezahlen. Dieser Betrag ist auch für den normalen Menschen im Sinne der Umwelt zu verschmerzen.

Der Emissionshandel ist ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaschutz. Die Versteuerung von Kerosin wird jedoch als Maßnahme betrachtet, welche eindeutig mehr zum Klimaschutz beitragen kann. Ohne diese notwendige Schikane wird es wohl auf lange Sicht nicht gehen.