Die Polizei beobachtet die steigende Tendenz schon länger sehr kritisch. Immer mehr Schaulustige werden an Unfallorten verzeichnet, die nicht nur schamlos gaffen, sondern sich auch noch skrupellos freie Sicht verschaffen.
Doch damit soll bald Schluss sein. Aus diesem Grunde wird aktuell eine neue Maßnahme gegen Gaffer getestet. Erst kürzlich hatten die Polizisten und Helfer alle Hände voll zu tun, als sie bei Bielefeld einer Autofahrerin helfen und den Verkehr regeln mussten. Doch Schaulustige störten nicht nur die Beamten, sondern sogar die Rettungskräfte. Dies ist für niemanden tragbar, nicht einmal Platzverweise konnten die Gaffer vertreiben.
Erst als Ihnen die Polizei mit einer Nacht im Gefängnis drohte, konnten die Rettungskräfte ungestört ihrer Arbeit nachgehen. Dies ist leider kein Einzelfall, das beklagen sowohl Polizeibeamte, als auch Rettungskräfte. Das schlimme sei hierbei, dass Gaffer immer dreister und schamloser vorgehen. Es wird keine Rücksicht genommen, kein Anstand gezeigt. So kommt es, dass absolut kaltherzig die Smartphones gezückt werden, damit den Gaffern ja nichts entgeht. Doch damit werden Menschenleben gefährdet, das scheint den meisten nicht klar zu sein.
Die Arbeitsgemeinschaft der Notärzte in Bayern schätzt, dass Gaffer rund jeden fünften Einsatz grob behindern. Dabei ist die Tendenz jedoch steigend. Vor allem die enorme Dreistigkeit macht allen zu schaffen. Denn es ist nicht mehr nur mit dem reinen Gaffen getan, gerne und oft werden Smartphones gezückt und ungeniert gefilmt.
Als Gipfel der Unverfrorenheit finden sich diese Videos dann allzu oft auf entsprechenden Plattformen wie YouTube wieder. Dabei ist das mitnichten Ein Kavaliersdelikt. Wenn diese Videos entdeckt werden, dann folgt die Löschung. Der Einsteller hat mit einer empfindlichen Geldbuße zu rechnen. Im schlimmsten Fall soll nun sogar eine Haftstrafe als Abschreckung fungieren.
Um das Gaffen in Zukunft wieder etwas zu verhindern, werden nun Sichtschutzwände von Polizei und Rettungskräften gefordert. In einem Pilotversuch in Nordrhein-Westfalen wurden diese bereits getestet und konnten überzeugen. Denn an die Vernunft der Menschen zu appellieren, scheint den meisten Polizisten als vergebene Mühe. Bei gewissenlosen Gaffern und skrupellosen Menschen, die Rettungsmaßnahmen behindern, hilft es nur noch, die Sicht zu versperren. Wird die Sensationslust nicht gestillt, rechnen Polizei und Rettungskräfte damit, dass die Gaffer freiwillig wieder das Feld räumen.
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