Auf den Autobahnen ist es praktisch zur Gewohnheit geworden. Die LKWs mussten eine Maut entrichten, um diese zu benutzen. Dies hat natürlich unterschiedliche Auswirkungen gehabt. Einmal gab es Einnahmen zu verzeichnen, die immer gut benötigt werden können. Aber auch das Fahrverhalten der Lastkraftwagen hat sich dadurch verändert. Diese haben nach Möglichkeit die Autobahn gemieden und sind auf größere Bundesstraßen ausgewichen. Da die LKWs von ihrer Höchstgeschwindigkeit auf den Autobahnen nur wenig profitieren, wurden die Einsparungen der Maut vorgezogen. Dies hat dem Gesetzgeber natürlich gar nicht gefallen.

Peter Ramsauer – Deutschland Bundesverkehrsminister – hat in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die neue Regelung eingeführt. Insgesamt wird auf 1.100 Kilometern in der Bundesrepublik nun auch auf Bundesstraßen eine Maut erhoben. Jeder der eine weitere Ausweitung des Mautgebiets in nächster Zeit befürchtet hat, konnte Ramsauer aber beruhigen. Er sieht eine weitere Ausweitung derzeit als kritisch an. Sinnvoller sei es, sich „Stück für Stück voranzubewegen.“ Dennoch hat diese Änderung für Lastkraftfahrer und deren Vorgesetzen Konsequenzen. Daher ist es natürlich von Interesse, wo die neuen Mautstraßen liegen.

Hier ist eine Auflistung der neuen Mautstraßen zu finden.

Wer einen Blick in die Liste wirft, der wird sich denken, dass es recht umfassende Änderungen sind. Aber der Anschein trügt hier ein wenig. Es gibt sehr viele Straßen in Deutschland und nur ein kleiner Teil davon ist betroffen.

Dies geht aus folgender Karte hervor, welche auch für Personen praktisch ist, welche die Straßenbezeichnungen nicht zuordnen können.

Auch wenn Ramsauer die Bedenken vieler beschwichtigt, so sind Umwelt- und Verkehrsverbände durchaus daran interessiert, die Maut auf das gesamt Bundesstraßen-Netz auszudehnen. Weiterhin wird eine Ausweitung auf leichtere LKW gefordert. Hier bezieht Ramsauer wieder klar Stellung und spricht sich gegen eine Änderung dieser Form aus. Die Grenze bleibt also bei 12 Tonnen. Ab dieser Gewichtsklasse muss ein LKW 17 Cent pro Kilometer Mautstrecke zahlen. Die neuen Mautstraßen – insgesamt sind es 84 Abschnitte – sind alle zweispurig und schließen sich direkt an die Autobahn an.

Weitere Informationen über Gesetze und Verordnungen können direkt beim Bund eingesehen werden.

Bereits seit 7 Jahren wird die Maut inzwischen auf den Autobahnen betrieben. Dies waren bislang 13.000 Kilometer, welche mit der Vorrichtung versehen waren. Die Bundesfinanzen haben diese Einnahmen danken angenommen. Immerhin handelte es sich hierbei um einen Betrag von 4,5 Milliarden Euro im Jahr. Durch die Vergrößerung des Mautgebiets sollen weitere 100 Millionen in die Kassen gespült werden. Interessant ist hierbei die Tatsache, dass diese Zusatzeinnahmen wieder direkt in das Straßennetz reinvestiert werden sollen. Damit haben die LKW-Fahrer einen direkten Nutzen von den Maut-Gebühren.

Während Umwelt- und Verkehrsverbände diese Maßnahme als einen ersten Schritt in die richtige Richtung betrachten, so fürchten Wirtschaftsexperten mit negativen Auswirkungen für die Speditionen. Gerade deutsche Unternehmen sollen benachteiligt sein, weil es sich bei den zusätzlichen Mautstraßen um Auffahrten zur Autobahn in Deutschland handle. Diese Probleme haben ausländische Unternehmen nicht. Entsprechend könnten dadurch sogar die Preise im Supermarkt anziehen, was wiederum direkten Einfluss auf die Verbraucher hat.

Der Handelsverband ist jedoch der Meinung, dass der Preiskampf unter den Spediteuren einen merklichen Anstieg der Kosten für Verbraucher zu verhindern weiß.