Der Biokraftstoff, welcher über einen längeren Zeitraum für viel Wirbel gesorgt hat, steht vor dem Aus. Umwelt- und Verbraucherschützer halten nicht mehr die schützende Hand darüber. Sogar von Seiten von Greenpeace wird ein Verkaufsstopp begrüßt. Es gibt jedoch einen konkreten Grund für diese Einstellung. Die Landwirtschaft in Amerika und Russland bringt jetzt schon mehrere Jahre nicht mehr die Erfolge der Vergangenheit. Nahrung wird knapp und ist zu kostbar, um diese in Benzin umzuwandeln.
Die Knappheit des Getreides wirkt sich auf die ganze Welt aus. Dürre in Amerika, große Hitze und Überschwemmungen in Russland. Im Jahr zuvor war auch Australien betroffen. Die Nahrungsvorräte hatten schon länger keine Ruhepause mehr und sind daher geschrumpft. Deutschland benutzt derzeit 1,5 Millionen Tonnen Getreide jährlich für den Biokraftstoff. Weiteres Ethanol wird aus dem Ausland eingeführt. Ein Verzichten auf den, ohnehin unbeliebten Öko-Kraftstoff, würde tatsächlich eine Entlastung bringen. Andere Länder könnten Deutschlands Beispiel folgen. In Amerika wandern 40 Prozent der Maisproduktion im Auto, statt auf dem Teller.
Auch Verbraucherschützer sehen das Projekt E10 als gescheitert an. Die Einstellung zum jetzigen Zeitpunkt mache zudem Sinn. Auf lange Sicht muss das Elektroauto kommen. Diese Auffassung vertritt Otmar Lell (Verkehrsreferent) und erklärt weiterhin, dass „die CO2-Grenzwerte für Autos verschärft werden müssen“.
Diese Idee ins Gespräch gebracht hat Dirk Niebel, Entwicklungsminister der FDP. Während im Jahr 2010 noch Vorräte beim Getreide in Höhe von 175 Millionen Tonnen vorhanden waren, sind diese jetzt auf knapp 100 Millionen Tonnen geschätzt. Auf der ganzen Welt fließen jedoch 150 Millionen Tonnen in das Ethanol. Daher wird es auch keine Knappheit von Lebensmitteln geben.
Allerdings gibt es für die Besitzer der Tankstellen ein Problem. Sie müssen die Quote für Biokraftstoff erfüllen, sonst werden Strafabgaben fällig. Dies ist auch ein Grund, warum E10 billiger angeboten wird, obwohl es in der Produktion teurer ist. Der Zuspruch für E10 schwindet und daher ist eine Änderung dieser Regelung nicht unwahrscheinlich.
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