Der Naturschutzbund hat die Kreuzfahrtunternehmen angezählt. Beide Veranstalter sollen mit ihren Kreuzfahrten in Sachen Umweltschutz nicht mehr auf der Höhe der Zeit sein. Der NaBU möchte auf die Umweltfeindlichkeit hinweisen, bekam aber sofort ein Kontra vom Präsidenten von Aida Cruises. Michael Thamm spricht von der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zum Thema Umweltschutz.

„Was Umweltschutz angeht, engagieren wir uns seit Jahren weit über die gesetzlichen Standards hinaus.“

Das Michael Thamm der Thematik den nötigen Ernst entgegenbringt wurde deutlich, als er am Mittwoch beim Naturschutzbund aufgetreten ist, um den „Umwelt-Dino“ in Empfang zu nehmen. Eine Auszeichnung, auf die er sicherlich hätte verzichten können. Die Medienwelt hat dieses Thema dankbar aufgenommen. Allerdings wird diese Verleihung nur als Demonstration gesehen. Viele Schifffahrtunternehmen können die kostenintensiven Auflagen zum Umweltschutz nicht einhalten. Den beiden führenden Konzernen, welche sich der Naturschutzbund herausgesucht hat, fällt dies jedoch nicht schwer.

Genau genommen setzen sich diese Reedereien besonders für den Umweltschutz ein. Thamm hat das öffentliche Forum dafür genutzt, um genau auf dieses Thema hinzuweisen. Er stellte klar, dass auch für sein Unternehmen jede nicht verbrauchte Tonne Treibstoff ein Grund zur Freude sei. Thamm führt weiterhin aus:

„Unsere Energiebilanz ist schon heute die beste von allen Kreuzfahrtanbietern. Pro Person und 100 Kilometer verbrauchen unsere Schiffe im Durchschnitt 3,1 Liter Treibstoff – das ist schon 70 Prozent weniger als vor 20 Jahren.“

Thamm geht auch einen Schritt weiter. Die Entwicklungen in diesem Bereich dürfen noch nicht zu Ende sein und das Anliegen des NaBu sei grundsätzlich berechtigt. Auch der Einsatz von Schweröl wurde angesprochen. Thamm hat seinen Zuhörern daraufhin einen Blick in die Zukunft gegeben. Die neuesten beiden Schiffe der AIDA Flotte sollen schon ohne Schweröl in Betrieb genommen werden. Durch die Ankündigung von Innovationen und die Vorstellung der Umweltschutzmaßnahmen seines Unternehmens hat Thamm die Beschwerden des NaBu weggewischt und gleichzeitig Druck auf die Konkurrenz ausgeübt.