Spannende Internetserien

 

Es ist mittlerweile hinreichend bekannt, dass es im Trend liegt, sich ein Auto zu teilen, um Kosten zu sparen und schnell von A nach B zu gelangen. Aber ein amerikanischer Reisender hat es sich als Ziel gesetzt, die Welt per Anhalter zu erkunden.

David Choe ist vielleicht eher bekannt für seine künstlerischen Missionen und seine Glücksspieleskapaden, aber vor einigen Jahren erschien der Amerikaner in einer Internetserie, in der er versuchte von Alaska nach Peking zu fahren – und das per Anhalter.

Die Serie namens Thumbs Up wurde von der Hipsterbibel Vice Magazine produziert und gibt uns einen interessanten Einblick, wie Anhalterfahren auf der ganzen Welt betrachtet wird. Während es in Deutschland recht üblich und vollkommen akzeptabel ist, sieht es in Tijuana in Mexico und Shenzen in China schon wieder ganz anders aus.

Die Serie wurde von 2007 bis 2010 ausgestrahlt, und Choe ließ sich von Autos und Frachtfahrzeugen durch die Wildnis der USA mitnehmen. Obwohl auch Romane wie On The Road derartige Transportmethoden als Teil der amerikanischen Kultur darstellen, zeigen Choes Bemühungen in der Serie, dass sich die öffentliche Meinung innerhalb des letzten Jahrhunderts offenbar stark verändert hat.Choe gelingt es zwar tatsächlich, weite Stre

cken zurückzulegen, ohne dafür zu bezahlen, aber er muss sich immer wieder eine gute Strategie überlegen, wie er an sein Ziel kommt. Mit seinem Reisepartner und Neffen Harry Kim lässt er sich einmal sogar auf einer Luftmatratze auf dem Mississippi entlangtreiben. Wenn man kostenlos reisen will, muss man also offenbar kreativ werden.

Aber Choe hat die meiste Zeit seines Erwachsenenlebens damit verbracht, alternative Wege zu finden, um sich über Wasser zu halten. Der kontroverse Künstler hat Millionen damit verdient, die Wände der Firma Facebook zu besprühen und mit Erotikfilmstars viel Geld an Blackjack-Tischen in Kasinos zu gewinnen.

Auch wenn eine Serie über das Anhalterfahren nicht gerade ein naheliegender Karriereschritt ist, hatte Choe dennoch so die Chance, viele unterschiedliche Menschen kennenzulernen und seine Ansichten mit ihnen zu diskutieren. Internetserien liegen derzeit ohnehin im Trend: Die Sportwettseite Betway.com produziert zum Beispiel ihre eigene Serie über die Fußballmannschaft West Ham United, und die neue kontroverse Webserie The Recruits bietet Einblicke in die deutsche Bundeswehr.

Obwohl derartige Serien kein besonders großes Budget haben, mit dem sie arbeiten können, sind sie oftmals spannend und unterhaltsam. Ob man nun per Anhalter ins chinesische Glücksspielparadies Macau fährt oder nur dabei zusieht, wie sich das lokale Fußballteam auf die anstehende Saison vorbereitet – das Internet bietet heute viele Möglichkeiten, sich zu informieren und sich die Zeit zu vertreiben.

(In Kooperation mit betway)