Der Verkehr in den Ballungsräumen muss allgemein reduziert werden, um nicht nur die Schadstoffbelastung in den Städten, sondern auch den Lärm zu reduzieren. Wer schon einmal an einer Hauptstraße gewohnt hat kennt das. Mir fiel das Ausmaß des Lärms erst auf, als ich weg von einer Kreuzung zweier vielbefahrener Straßen raus aus der Stadt zog. Man nimmt den Lärm irgendwann kaum noch wahr obwohl er da ist und auf Dauer krank macht.
Eine Möglichkeit ist es, Verkehr auf die Schiene zu verlagern. Allerdings haben uns die Herbststürme der vergangenen Jahre gezeigt, wie anfällig ein Oberleitungsnetz im Bahnverkehr ist und dass es ohne Dieselloks nicht geht. Ein alternativer Antrieb ist hierbei zu wünschen, um die Schadstoffbelastung zu senken und zukunftsfähig zu bleiben. Außerdem müssen auch weiterhin und sogar verstärkt kleinere Strecken bedient werden, bei denen sich der Aufbau einer Oberleitung nicht lohnt. Gerade im ländlichen Raum ist ein Ausbau des ÖPNV aber notwendig.
Eine Möglichkeit ist die Brennstoffzelle, die schon lange im Gespräch ist aber durch den Elektroantrieb eher in Vergessenheit geriet. Nun ging bei uns im Norden der weltweit erste mit Wasserstoff betriebene Zug in Betrieb. Im Landkreis Rotenburg genauer gesagt in Bremervörde war im September Premierenfahrt.
Langfristig sollen dadurch Bremervörde, Cuxhaven, Bremerhaven und Buxtehude verbunden werden. Auf der knapp 100 Kilometer langen Strecke sollen zwei der Züge im regulären Linienverkehr Fahrgäste transportieren. Dadurch soll in Zukunft Diesel als Antriebsmittel im Schienenverkehr ersetzt werden.
Die „Coradia iLint“ wird von der Firma Alstom in Salzgitter gebaut und verfügt über einen Wasserstofftank auf dem Dach gepaart mit einer Brennstoffzelle. Dadurch wird der Wasserstoff in elektrische Energie umgewandelt. Der Zug kann eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h erreichen und mit einer Tankfüllung bis zu 1000 km weit fahren. Dabei entsteht als Emission lediglich Wasser. Überschüssige erzeugte Energie wird in leistungsstarken Batterien im Zug gespeichert.
Bis Ende 2021 will Alstom 14 solcher Züge für die Region produzieren, was vom Verkehrsministerium in Hannover finanziell gefördert wird.
https://www.cleanthinking.de/wasserstoff-brennstoffzellen-zug-alstom/
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Erster-Alstom-Brennstoffzellenzug-zugelassen,wasserstoffzug104.html
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