Bisher hatte ich noch kaum Berührungspunkte mit Elektromobilität. Betroffen vom Dieselbetrug halte ich auch mangels Alternative und Wertverlust an unserem Dieselfahrzeug fest. Gerade auf dem Land ist man auf zuverlässige Mobilität angewiesen – da spielen Gedanken wie ein nicht aufgeladener Akku natürlich schon eine Rolle, denn spontan doch den Bus nehmen entfällt, da der zu völlig unpassenden, seltenen Zeiten fährt und für das Fahrrad sind die Strecken schlicht zu weit.
Ausgerechnet in einem Kurzurlaub traf ich aber wieder auf dieses Thema und schaute einmal genau hin, wie dort damit umgegangen wird. Wir waren in einem Ferienpark, der etwas weitläufiger und im Grünen angelegt ist. Umweltschutz wird hier als ein wichtiger Aspekt angegeben. Das betrifft nicht nur das Filtersystem im Schwimmbad, sondern auch die Mobilität im Park. Autos sind nur am An- und Abreisetag im Park erlaubt, ansonsten muss man sie am Rand parken. So war es dort zumindest früher immer. Man konnte dadurch unbeschwert im Park spazieren gehen und die Kinder spielen lassen.
Zum ersten Mal waren wir vor ca acht Jahren da, als sich noch fast alle an diese Vorgaben hielten. Dieses Mal sah es leider anders aus. Viele Autos standen im Park direkt bei den Ferienhäusern. Man musste oft Autos ausweichen, wenn man zu Fuß unterwegs war. Und man hörte öfter in Gesprächen, dass viele der Meinung waren, wenn andere am Haus parken dürften, dann würden sie das ab jetzt auch so machen.
Lag dies an den mangelnden Alternativen? Man konnte natürlich einfach zu Fuß gehen, wenn das Haus weiter hinten lag. Wir haben für den Weg zum Mittelpunkt gute zehn Minuten gebraucht, im Urlaub durchaus machbar. Und unser Haus lag am Ende des Parks. Wenn man viele Schwimmsachen tragen musste konnte man auch eine Solarbahn nehmen, die regelmäßig fuhr und nichts extra kostete. Diese war aber meist ziemlich leer und der Fahrer musste sich des Öfteren an den parkenden Autos vorbeiquetschen oder sogar die Halter suchen und zum wegfahren auffordern.
Die Solarbahn bot einen Rundumausblick und bequeme Bänke, war allerdings ziemlich kalt. Anscheinend war der Nachteil des ökologischen Antriebs, dass die Heizung nur auf ein Minimum gestellt werden konnte. Auch die Beleuchtung in der Bahn war nicht gerade hell. Hier bestätigten sich meine Vorurteile. Das Fahrgefühl war allerdings gut und gerade für einen Ferienpark halte ich eine Solarbahn für eine wirklich gute Lösung.
Allerdings finde ich es bedenklich, wenn man sich nicht einmal im Urlaub die Zeit nimmt, Strecken zu Fuß, mit dem Fahrrad oder einer angebotenen kostenlosen Solarbahn zurückzulegen. Gerade hier haben wir doch Zeit und müssen nicht auf das Auto zurückgreifen.
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