Liest man den Titel, ist es schon reine Ironie. Da gibt es einen Öko-Bonus für Neuwagen und dieser schadet auch noch der Umwelt. Herausgefunden hat dies das französische Statistikamt Insee. Das Öko-Bonus-System wurde am 1. Mai eingeführt, doch es schadet der Umwelt. Das Öko-System wurde an die deutsche KFZ-Steuer angelehnt.

Der finanzielle Anreiz sorgte für eine Steigerung der Verkäufe von Neuwagen. Es wurden mehr Kleinwagen als Geländewagen verkauft. Dies lag auch an einem Bonus von 700 Euro für den Kauf eines Fahrzeugs, welches weniger als 120g CO2 / km ausstieß. Dadurch kam es auch zu einem Anstieg von 68% bei den Verkaufszahlen. Dies erklärt auch, warum gerade die Automobilhersteller für das Öko-Bonus-System waren.

Verbesserung der CO2-Bilanz nicht in Sicht

Den Staat kostete es alleine im ersten Jahr 200 Millionen Euro und eine Verbesserung der Luftverschmutzung konnte bisher nicht festgestellt werden. Die Belastung stieg insgesamt sogar auf 170.000 Tonnen CO2 an. Dies lag vor allem an den hohen Zahlen an Neuwagen. Hinzu kamen noch 232.000 Tonnen für den Produktionsaufwand.

Man mag es kaum glauben, aber eine Verbesserung der CO2-Werte ist kaum zu erreichen. Insee berechnete, dass in ihren vier ausgerechneten Szenarien, bestenfalls der CO2-Austoß um 0,4% gesenkt werden kann.

Biosprit soll sogar die Reichweite verkürzen

In Frankreich werden Biotreibstoffe in Benzin und Diesel untergemischt. Dafür zahlen die Verbraucher im Schnitt zwei bis drei Cent mehr pro Liter. Doch dieser Aufschlag rechnet sich nicht. Eine Studie berechnete die finanziellen Folgen für den Verbraucher und kam dabei zu keinem guten Ergebnis.

Ein Autofahrer würde demnach bei gleicher Spritmenge statt 100, nur noch 69 Kilometer kommen. Bei Diesel sind es immerhin noch 89 Kilometer. Bedeutet also, dass der Verbraucher nicht nur mehr pro Liter zahlt (dank des Bio-Zuschlags), sondern auch noch wesentlich mehr Liter benötigt. Langfristig gesehen muss sich somit einiges ändern, damit der Verbraucher und die Umwelt bei den Ökomaßnahmen besser abschneiden.