Anzeige eines Arbeitsunfalls im Homeoffice: “Beim Versuch, mit dem Drehstuhl zum Kühlschrank zu fahren, verhedderte sich die Decke in dessen Rollen.”

Ganz so schlimm kam es bei uns noch nicht. Wobei ich im letzten Artikel zum Thema Home Office erklärt habe, dass ein solcher Unfall nicht unter die gesetzliche Versicherung fällt. Im Gegensatz zu dem Versuch, im Büro den Kühlschrank auf diese Art zu erreichen. Also besser dort probieren! Wie organisiert man sich im Home Office aber am besten? Welche Problem treten bei vielen auf und wie kann man diesen begegnen?

 

Alleine im Home Office

Zuhause kann man gut konzentriert an Aufgaben arbeiten und schafft viel. Im Büro wurde an diesem Tag allerdings auch einiges besprochen und vieles wird auf kurzem Wege geklärt. Kommt man am nächsten Tag zurück, fühlt sich das oft an, wie nach einem freien Tag- allerdings ohne einen überquellenden Posteingang.

Um die Kommunikation im Team auch über das Home Office oder auch lange Büroflure aufrecht zu erhalten, werden gerne Kommunikationstools wie Slack eingesetzt. Auch wir nutzen dieses Tool gerne und viel. Es hilft uns, unabhängig vom Arbeitsort im Austausch zu bleiben. Allerdings sollte man hierbei ein paar Regeln einführen. Unsere bewährten Regeln lauten:

  • Wir begrüßen uns jeden Morgen im Chat um zu zeigen, wer da ist
  • Reine FYI-Nachrichten bedürfen keiner Antwort
  • Nach Feierabend oder am Wochenende müssen keine Nachrichten beantwortet werden
  • Für allgemeine Informationen haben wir eigene Channels eingerichtet

Ähnliche Regeln gelten für Meetings. Arbeitet nur einer remote oder im Home Office finden diese gerne im Meetingraum statt. Und Verbindungen sind gerade auf dem Land oft nicht die besten. Trotzdem müssen uns sollen alle daran teilnehmen und über die Ergebnisse informiert werden. Unsere Erfahrungen zeigen, das Meetingtools wie Skype, bei dem sich jeder einzeln einloggt am effizientesten sind. Und wenn die Internetleitung nicht für eine Videoverbindung reicht, schalten wir denjenigen per Audio dazu. Diese Situation hatten wir ab und an während der Reise meiner Kollegin Nora.

Alle Ergebnisse werden in einem Tool oder Protokoll kurz festgehalten und allen zur Verfügung gestellt. Das klappt bei uns sehr gut und wir finden uns auch nach dem Urlaub schnell wieder rein.

 

Probleme bei verteiltem Arbeiten

So schön arbeiten im Home Office ist und welche Vorteile es bringt, darf man auch Probleme nicht aus den Augen lassen. Dezentrales Arbeiten hat andere Anforderung an Teams, als wenn man sich jeden Tag im Büro sieht.

Produktivität und Qualität sind trotz Flexibilität wichtig und jedes Teammitglied muss sich dessen bewusst sein.

Die wichtigste Fähigkeit ist das aktive Zuhören. Nichts ist schlimmer, als ständig Nachfragen zu bekommen, was derjenige nun genau tun soll. Hierbei müssen natürlich auch Sprachbarrieren beachtet werden. Gerade in interkulturellen Teams ist das Zuhören und Nachfragen noch wichtiger.

Außerdem muss die Kommunikation klar und zielgerichtet sein. Gerade wenn man Messenger benutzt verliert man mal den Überblick, wo genau die Antwort jetzt steht. Das ist uns des öfteren passiert. Deshalb haben wir für einzelne Hauptthemen eigene Channels eingerichtet und halten to dos und kurze Zusammenfassungen in einem anderen Tool fest.

Emails sind in unseren Augen hierbei noch schlechter geeignet als Kommunikationsmittel im Team. Da verliert man schnell den Überblick, in welcher Email was stand. Gute Listen erleichtern auch die Übergabe bei Urlaub oder Krankheit.

 

 

Eltern im Home Office

Vor ein paar Tagen las ich von einer neuen Studie, wie viel Eltern im Home Office arbeiten. Man geht oft davon aus, das die Arbeit mit Kindern eher zu kurz kommt. Also schaute ich auf meine Erfahrungen und die meiner Kollegen, die noch kleinere Kinder haben als ich selber.

Sind die Kinder durch schulfreie Tage oder Krankheit zuhause, wird der Arbeitstag gerne unterbrochen. Auch wenn die Kinder wissen, das man arbeitet ist doch etwas wichtig, ein Streit muss geschlichtet oder ein kleiner Unfall behoben werden. Jedes Mal wird man aus seiner Konzentration geholt und muss wieder reinkommen.

Aber gerade als Eltern hat man gelernt, Zeit effizient zu nutzen und konzentriert Dinge abzuarbeiten. Das bestätigen alle bei uns. Wenn man dazu seine Arbeit gerne macht und sie einem wichtig ist, trifft dies noch mehr zu. Den man möchte auch Zuhause oder unterwegs seine Aufgaben schaffen und zielgerichtet arbeiten.

Auch neigen wir alle dazu, mehr zu arbeiten wenn wir nicht im Büro sind. Der Weg fällt weg, man kann länger arbeiten oder sich abends noch einmal an eine Aufgabe setzen, die man vielleicht nicht ganz geschafft hat. Natürlich ist das mal kein Problem und schafft eine große Flexibiliät. Aber es darf nicht zu viel werden. Daran müssen wir uns immer mal wieder erinnern, da wir alle mit viel Engagement arbeiten. Abschalten und Erholung ist aber genauso wichtig.

Ein Recht auf Home Office? Wie wird darüber diskutiert?