Vielen kam die Anzahl der Stürme, die es in diesem Herbst bereits gab schon recht hoch vor. Es liegt aber alles noch im normalen Rahmen für die Wettersituation in unserer Region für einen normalen Herbst. Wobei so starke Stürme wie Xavier nicht ganz so häufig vorkommen. Das schwierige an diesem Sturm war auch, dass es sich um einen so genannten Schnelläufer handelte, dessen genaue Zugbahn und damit den Bereich der stärksten Gefährdung man erst recht kurz vorher bestimmen konnte.
So war es auch bei uns in der Region Lüneburg. Es gab eine deutliche Sturmwarnung aber bis zum späten Mittag war alles noch relativ ruhig. Vieles war auch schon vom Sturm recht kurz davor gesichert, so dass man sich nicht allzu viele Gedanken machte. Dann kam es aber anders, plötzlich frischte der Wind stark auf, es gab einzelne Böen, die sehr stark waren. Ich war an diesem Tag zum Glück zuhause und nicht unterwegs. Der gesamte Zugverkehr in Norddeutschland kam in kurzer Zeit quasi zum Erliegen. Auf den Straßen sah es nicht besser aus und der Aufenthalt im Freien wurde lebensgefährlich. In Lüneburg traf es zum Beispiel das Dach des Rathauses. Notfallemails und Warnmeldungen trudelten ein, sogar im Liveblog konnte man die Entwicklungen verfolgen. Das kannte ich nur von Kyrill- dem großen Sturm aus dem Jahr 2007 der große Verwüstungen anrichtete.
Gegen Abend beruhigte sich das Wetter zum Glück wieder, der ganz große Sturm zog hier sogar etwas schneller durch. Die Auswirkungen auf den Verkehr blieben. Viele Reisende strandeten an den Bahnhöfen. In Hamburg standen Züge zum Übernachten bereit da auch kein Busersatzverkehr eingerichtet werden konnte. Das Ausmaß der Schäden wurde erst nach und nach sichtbar und die Aufräumarbeiten dauerten lange. Gerade die in unserer Region viel genutzte Stecke Hannover- Bremen und Hamburg blieb lange Zeit gesperrt.
Dadurch wurde auch die Kritik an der Bahn und dem Vegetationsmanagement laut. Zu viele Bäume hatten die Strecken beschädigt und viele Pendler in eine schwierige Situation gebracht. Dabei hat die Bahn seit 2007 ein Präventionsprogramm entwickelt, in das im Jahr 2016 ein knapp dreistelliger Millionenbetrag investiert wurde. Dafür wird in sogenannte HotSpots die Vegetation V-förmig zurückgeschnitten um das Risiko zu minimieren. Doch reicht diese Maßnahme aus? Wird genug Strecke beschnitten um vor allem die Hauptstrecken zu schützen und was heiß das für Pendler aus den ländlichen Region und den kleineren Strecken?
Das Auto wird weiterhin zumindest eine wichtige Ergänzung zum Pendeln bleiben. Einerseits ist der ÖPNV zu schlecht ausgebaut und in vielen Orten keine wirkliche Alternative, andererseits muss man auch in solchen Sturmsituationen zur Arbeit kommen. Auch für die Umwelt ist es keine Option, wenn wir alle aufs Auto umsteigen- ganz abgesehen von den dann zunehmenden Staus, die uns alle Zeit und Nerven kosten.
Die MiFaZ bietet hier eine optimale Ergänzung. Durch die kostenlose und flexible Nutzung kann man passgenau eine Mitfahrgelegenheit finden oder anbieten. Sowohl regelmäßige als auch einmalige Fahrten sind möglich und können schnell eingestellt werden. Dadurch kann man auch flexibel auf Extremwettersituationen reagieren und spontan jemanden finden, dem man mit einer Mitfahrt hilft oder selber ohne Bahn zur Arbeit kommen.
Für die MiFaZ verfasst von Christine
Zum weiterlesen:
Bahn bestreitet mangelnden Rückschnitt von Bäumen
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