Zur Arbeit pendeln gehört zu den wochentäglichen Belastungen vieler Arbeitnehmer. Das Landleben bietet viele Vorteile. Die Nähe zur Arbeitsstätte gehört meist nicht dazu. Ein Pendler kann die Ruhe und die natürliche Geborgenheit des Landes genießen und trotzdem seiner Arbeit nachkommen. Es ist jedoch nicht ungewöhnlich, dass für diesen Luxus täglich zweifach 70 Kilometer und mehr zurückgelegt werden müssen. Staus und stockender Verkehr behindern dabei oftmals das Fortkommen. Aber ist das Pendeln auch gesundheitsschädlich?
Flexibilität vs. Stress – Macht Pendeln krank?
Es gibt inzwischen mehrere Studien die belegen wollen, dass Pendeln krank macht. Tatsächlich erhöht sich der Stress während der Fahrt. Es gibt aber noch weitere Faktoren, die das Pendeln als ungesundes Fahren charakterisieren.
- Stress – Natürlich ist es stressig zweifach pro Tag über einen längeren Zeitraum unterwegs zu sein. Je nach Verkehr kann eine Stunde und länger pro Fahrtzeit verstreichen. Die Sorge ob die Arbeitsstelle pünktlich erreicht wird und ob genügend Zeit mit der Familie verbracht wird, steht hierbei im Vordergrund. Aber auch das Zurücklegen der Strecke selber ist, insbesondere bei Stau oder stockendem Verkehr, stressig.
- Ernährung – Da viel Zeit im Auto verbracht wird, soll diese an anderer Stelle eingespart werden. Eine gesunde Ernährung bleibt meist im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke. Häufiger wird auf Fast Food oder den schnellen Snack zurückgegriffen.
- Fahrt – Das Pendeln bedeutet auch, dass eine längere Zeit im PKW verbracht wird. Autofahren selber bedeutet schon Stress. Je länger diese Situation anhält, desto größer ist natürlich der Stressfaktor. Der Fahrer muss auf den Verkehr achten, die Verkehrshinweise lesen und nicht wenige regen sich über das Fahrverhalten anderer auf der Straße auf.
- Sozialleben – Hier spielt der Faktor Zeit wieder stark hinein. Pendler verbringen mitunter zwei Stunden und länger am Tag auf der Straße. Dafür werden sie nicht bezahlt und der Stress des Autofahrens macht zudem müde und kaputt. Entsprechend bleibt weniger Zeit für den Freundeskreis oder die Freundin/den Freund.
Diese Aufzählung belegt, dass Pendeln krank machen kann!
Welche Faktoren können die Gesundheit beim Pendeln beeinflussen?
Pendeln ist mitunter notwendig, um den Job zu erreichen und das Privatleben zu führen, welches gewünscht ist. Die Gesundheit kann dadurch definitiv beeinflusst werden. Aber auch das Umfeld spielt eine große Rolle.
- Jobzufriedenheit – Die Hinfahrt beim Pendeln ist wesentlich angenehmer, wenn ein erfüllender Job auf den Arbeitnehmer wartet. Wird dieser jedoch von der Existenzangst angetrieben, so ist die Fahrt gleich doppelt stressig.
- Familienglück – Die Rückfahrt kann analog betrachtet werden. Wartet auf den Pendler eine heile Familienwelt, so kann die Fahrtzeit ertragen werden. Wird zu Hause nichts als Einsamkeit oder Streit vorgefunden, ist zumindest die Rückfahrt ohne Motivation zurückzulegen.
- Ablenkung – Negative Gedanken und die Aufregung über den Verkehr tragen zur Verschlechterung der Gesundheit beim Fahren bei. Der Pendler kann jedoch nicht einfach zum Buch greifen, oder doch? Inzwischen gibt es eine umfassende Auswahl als Hörbuch. Diese können im Auto abgespielt werden und sorgen auf diese Weise für Unterhaltung. Der Stress wird reduziert, da das Pendeln mit einer sinnvollen Beschäftigung verknüpft wird.
Falls möglich kann auch das Bilden einer Fahrgemeinschaft den Stressfaktor reduzieren.
Wer ist ein Pendler und warum hat er sich dafür entschieden?
Eine Definition ab wann jemand als Pendler gilt ist nicht festgelegt. Wer für seine tägliche Fahrt (hin oder zurück) über 45 Minuten im Auto verbringt (dies kann auch bei einer Strecke von 20 Kilometern und viel Stau der Fall sein), kann sicherlich berechtigt als Pendler bezeichnet werden. Eine der häufigsten Gründe für Pendeln ist die geforderte Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt. Versetzungen und Verpflichtungen gegenüber seinem Arbeitgeber stehen im Konflikt mit den privaten Wünschen des Arbeitnehmers und seiner Familie. Ebenfalls hinein spielt die Tatsache, dass die kostengünstigen Wohnbedingungen meist nicht mit den attraktiven Arbeitsstätten in Verbindung gebracht werden können. Pendeln ist die Folge.
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