Wasserstoffautos sind Fahrzeuge, die Wasserstoff als Kraftstoff nutzen und mit einer Brennstoffzelle elektrischen Strom erzeugen, der einen Elektromotor antreibt. Sie gelten als eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren, da sie keine schädlichen Emissionen ausstoßen, sondern nur Wasser. Doch wie weit ist die Entwicklung von Wasserstoffautos fortgeschritten, wie hoch sind die Kosten und die Reparaturen, und wie sieht die Infrastruktur zum Tanken aus?

Entwicklung von Wasserstoffautos

Die Idee, Wasserstoff als Kraftstoff für Fahrzeuge zu nutzen, ist nicht neu. Bereits in den 1970er Jahren gab es erste Experimente mit Wasserstoffautos, die jedoch aufgrund technischer Schwierigkeiten und mangelnder Wirtschaftlichkeit nicht über das Stadium von Prototypen hinauskamen. Erst in den 1990er Jahren begannen einige Automobilhersteller, wie Toyota, Honda, Hyundai und Daimler, ernsthaft an der Entwicklung von Wasserstoffautos zu arbeiten. Sie nutzten die Fortschritte in der Brennstoffzellentechnologie, die eine effizientere und kompaktere Umwandlung von Wasserstoff in Strom ermöglichte. Seitdem wurden mehrere Modelle von Wasserstoffautos auf den Markt gebracht, wie zum Beispiel der Toyota Mirai, der Hyundai Nexo oder der Mercedes-Benz GLC F-Cell. Diese Fahrzeuge zeichnen sich durch eine hohe Reichweite von bis zu 600 Kilometern, eine kurze Tankzeit von wenigen Minuten und eine gute Fahrleistung aus. Allerdings sind sie noch sehr teuer in der Anschaffung und im Unterhalt, da die Herstellungskosten für die Brennstoffzelle und den Wasserstofftank hoch sind. Zudem sind sie noch nicht sehr verbreitet, da die Verfügbarkeit von Wasserstofftankstellen begrenzt ist.

Kosten und Reparaturen von Wasserstoffautos

Die Kosten für ein Wasserstoffauto sind im Vergleich zu einem herkömmlichen Verbrenner oder einem batteriebetriebenen Elektroauto deutlich höher. Ein Wasserstoffauto kostet derzeit etwa 70.000 bis 80.000 Euro, während ein vergleichbares Elektroauto etwa 40.000 bis 50.000 Euro kostet. Ein Grund dafür ist, dass die Brennstoffzelle und der Wasserstofftank teure und aufwendige Komponenten sind, die eine hohe Material- und Fertigungsqualität erfordern. Ein weiterer Grund ist, dass die Nachfrage nach Wasserstoffautos noch gering ist, was zu geringen Stückzahlen und hohen Fixkosten führt. Die Hersteller versuchen, die hohen Anschaffungskosten durch Leasing- oder Mietangebote zu senken, die auch die Kosten für den Wasserstoff beinhalten. Ein Kilogramm Wasserstoff kostet derzeit etwa 9 Euro und reicht je nach Modell für etwa 100 bis 150 Kilometer. Das ergibt Kosten von etwa 6 bis 9 Cent pro Kilometer.

Die Reparaturen von Wasserstoffautos sind ebenfalls teuer, da sie spezielle Werkstätten und Fachpersonal erfordern. Ein Beispiel dafür ist der Fall eines Fahrers, der einen Hyundai ix35 FCEV fuhr, der nach sieben Jahren und 84.000 Kilometern einen Defekt an der Brennstoffzelle hatte. Die Reparaturkosten beliefen sich auf astronomische 103.764 Euro, was mehr als das Doppelte des Neupreises des Fahrzeugs war. Der Hersteller erklärte, dass die hohen Kosten auf die geringe Anzahl der verkauften Fahrzeuge zurückzuführen seien. Der Hyundai ix35 FCEV wurde nur 1.000-mal verkauft und 2018 eingestellt. Allein die Brennstoffzelle kostete daher mehr als 84.000 Euro. Bei den hohen Werkstattkosten kann sich der Fahrer auch gleich ein neues Wasserstoffauto kaufen. Oder zwei.

Infrastruktur zum Tanken von Wasserstoffautos

Ein weiteres Hindernis für die Verbreitung von Wasserstoffautos ist die fehlende Infrastruktur zum Tanken. Wasserstofftankstellen sind in vielen Ländern nicht sehr verbreitet, da sie hohe Investitionskosten und technische Anforderungen haben. Sie müssen in der Lage sein, Wasserstoff unter hohem Druck von bis zu 700 bar zu speichern und abzugeben, was spezielle Kompressoren, Speicherbehälter und Zapfsäulen erfordert. Zudem muss der Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen hergestellt werden, um die Umweltbilanz der Wasserstoffautos zu verbessern. Dies erfordert den Einsatz von Elektrolyseuren, die Strom aus Wind- oder Solarenergie nutzen, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Derzeit wird der meiste Wasserstoff noch aus fossilen Brennstoffen wie Erdgas oder Kohle gewonnen, was zu hohen CO2-Emissionen führt.

Die Anzahl der Wasserstofftankstellen ist weltweit noch sehr gering. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) gab es Ende 2020 etwa 470 Wasserstofftankstellen in 32 Ländern, davon etwa 170 in Europa, 160 in Asien und 140 in Nordamerika. Die meisten davon befinden sich in Deutschland, Japan, Korea, China und den USA. Die IEA schätzt, dass bis 2030 etwa 5.000 bis 15.000 Wasserstofftankstellen benötigt werden, um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten. Dies erfordert eine erhebliche Steigerung der Investitionen und der politischen Unterstützung für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur.

Fazit

Wasserstoffautos sind eine interessante Option für einen nachhaltigen Straßenverkehr, da sie eine hohe Reichweite, eine kurze Tankzeit und eine gute Fahrleistung bieten, ohne schädliche Emissionen zu verursachen. Allerdings sind sie noch mit hohen Kosten, teuren Reparaturen und einer unzureichenden Infrastruktur konfrontiert, die ihre Verbreitung behindern. Um diese Herausforderungen zu überwinden, sind weitere Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen, eine stärkere politische Förderung und eine bessere Koordination zwischen den Akteuren der Wasserstoffwirtschaft erforderlich. Nur so kann Wasserstoff zu einem wichtigen Energieträger für ein nachhaltiges Energiesystem werden.