Nachdem sich der Brennertunnelbau noch etwas hinzieht und wir bereits über die Probleme der Planung und Durchführung auf deutscher Seite berichtet haben wurde im Sommer der aktuell längste Eisenbahntunnel in Betrieb genommen, der Gotthardtunnel durch das gleichnamige Massiv in der Schweiz. Dabei ist es dort nicht der erste Tunnel, seit 1882 gibt es eine 15 Kilometer lange Tunnelröhre für die Eisenbahn und seit 1980 einen 17 Kilometer langen Straßentunnel.

Die Autobahn ist die Alternative zum Eisenbahntunnel

Autobahn am Gotthard

In Zahlen ist der neue Tunnel bis zu 2300m tief, es wurden 28,2 Millionen Kubikmeter Gestein bewegt, 2400 Arbeiter pro Tag waren beschäftigt. Die Kosten beliefen sich auf Elf Milliarden Euro. Der Tunnel hat eine Länge von 57km und wurde mit einer Bauzeit von mehr als 15 Jahren erstellt. Daran schloss sich eine sechsmonatige Testphase im Zugbetrieb an, die zum Fahrplanwechsel im Dezember in den regulären Betrieb übergehen soll.  Dann nutzen im Durchschnitt 260 Güter- und 65 Passagierzüge täglich den Tunnel.

 

 

Das Gotthardmassiv

Das Gotthardmassiv

Wenn dadurch das Ziel, die Ladung von der Straße auf die Schiene verlagern zu können angenommen wird, würden die Straßen spürbar entlastet und das Valle Leventina im Tessin deutlich an Erholungswert gewinnen. Darüber hinaus versucht das Tal auch im touristischen Bereich den Tunnel und das Gotthardmassiv zu nutzen. An kreativen Ideen mangelt es hier nicht, im Berg gibt es bereits Kammern mit Verstecken für Gold, Rechenzentren, eine Lagerstätte für Käse und Wein sowie ein Museum und ein Hotel. Aber auch oberhalb des Tunnels ist die Landschaft reizvoll.

Weitere Informationen unter www.alptransit.ch, zum Brenner Basistunnel www.bbt-se.com