Ein Sommerausflug ins Museum
Im Sommer besuchte ich ein Naturhistorisches Museum im Norden Deutschlands. Ich bin gerne in gut gemachten Museumsausstellungen unterwegs, da man einiges über die Region und die Besonderheiten erfährt. Auch hier war die Ausstellung interessant, mit viele Exponaten, die auch zum mitmachen einluden. Ganz am Ende entdeckte ich einen Raum, den ich bis dahin übersehen hatte. Recht klein und versteckt am Eingang gelegen bot er erstaunlich viel Information mit vielen Quellenangaben und durchaus kritischen Anmerkungen. Es ging um Windkraft.
Neben der Ausprägung von Windrädern wurden die Auswirkungen auf die heimische Tierwelt dargestellt. Für Vögel insbesondere Milane aber auch Fledermäuse können Windräder tödlich sein. Eine Studie des Nabu zeigte jüngst den signifikaten Zusammenhang zwischen eines Rückgangs der Milanpolulation und in der Region vorhandenen Windrädern.
Nicht nur Raubvögel
Aber auch Fledermäuse sind betroffen. Diese sterben nicht nur direkt durch die Flügel. Sie erleiden auch oft ein Barotrauma. Durch den Druckunterschied platzen die Lungen und innere Organe. Und diese Todesfälle sind hoch, was die Biodiversität gefährdet. Milane kommen zudem hauptsächlich bei uns vor.
Genehmigung von Windrädern
Ich nahm an, dass zumindest die Genehmigung für das Aufstellen von Windrädern unter Natur- und Artenschutzaspek
ten geschieht. Aber leider stellt sich dies im nächsten Schaukasten als falsch heraus. Die Bedingungen sind in jedem Bundesland anders. Weder Wald- noch Vogelschutzgebiete sind überall ein Ausschlusskriterium. In diesem Moment war ich erst einmal sprachlos. Man kennt diese Auswirkungen, stellt aber trotzdem Windräder in Vogelschutzgebiete? Das kann doch gar nicht sein, man kann doch nicht ein Problem gegen ein anderes aufrechnen? Aber leider ist es wirklich so wie man durch kurzes nachschlagen im Internet erfährt. Bei allen Klima- und Umweltschutzbedenken kann das nicht die Lösung sein. Übrigens sind auch eigentlich geschützte Wälder kein Ausschlusskriterium für Windräder.
Beeindruckende Fundamente
Und dann bleibt noch der Flächenverbrauch für Windräder. Die Fläche für ein Fundament ist erstaunlich groß. Um sicher zu stehen benötigt man ein Fundament mit einem Durchmesser von 20-30 Metern mit einer Tiefe von 4 Metern. Hierfür werden 1.300 Kubikmeter Beton und 180 Tonnen Stahl verbaut. Das ergibt ein Gewicht von 3.500 Tonnen. Für neuere, größere Windräder entsprechend mehr. Und hinzu kommt ein Anfahrtsweg für den Bau und die Wartung.
Der Rückbau erfolgt dann leider auch oft mangelhaft. Wie soll man eine solche Menge Beton und Stahl auch wieder aus dem Boden entfernen? Und einfach ein neues Windrad auf das Fundament stellen geht oft nicht, da sich die Anforderungen oder die Größe des Windrades ändern. Wird zurückgebaut dann meist nur bis einen Meter unter die Geländekante. Das ist viel zu wenig und die Fläche bleibt dadurch versiegelt.
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Das Fazit
Wieso werden diese Probleme nicht angesprochen, diskutiert und Lösungen gefunden? Geht es nur um Subventionen, die in diesem Bereich recht hoch sind? Die Probleme bleiben aber bestehen, sie werden nur verschoben. In den nächsten Jahren laufen viele Subventionen aus. Dadurch rentiert sich der Betrieb eines alten Windrades nicht mehr. Diese Fragen sind also dringend zu beantworten- zum Schutz unserer Umwelt und nicht auf deren Kosten zu ignorieren. Sonst ist am Ende keinem geholfen, weder der Umwelt noch dem Klima.
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